WILD: Monitoringdaten für 18 Tierarten veröffentlicht

Der Deutsche Jagdverband (DJV) veröffentlicht aktuelle Monitoringdaten von 18 Tierarten im Jahresbericht des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD). Jägerinnen und Jäger haben auf 11,3 Millionen Hektar Daten erhoben – das entspricht etwa 38 Prozent aller Felder, Wiesen und Wälder Deutschlands. Wissenschaftler werten die Daten aus. Der Fokus liegt auf den Niederwildarten Feldhase, Wildkaninchen, Rebhuhn und Fasan sowie auf invasiven Arten wie Waschbär und Nutria. Zusätzlich wurde das Vorkommen von Marderartigen wie Fischotter, Baummarder und Iltis eingeschätzt. Erstmals mit dabei: Rot-, Dam- und Rehwild. Der bislang umfangreichste WILD-Bericht enthält auf 84 Seiten Verbreitungskarten, Diagramme und Kurzinfos für alle untersuchten Arten.

Invasive und gebietsfremde Arten auf dem Vormarsch

Marderhund, Mink und Waschbär kommen vor allem im Nordosten Deutschlands vor, zeigen die Jägerdaten. Insbesondere der Waschbär hat sich in den vergangenen Jahren von dort aus bundesweit ausgebreitet. Auch für Nutria und Bisamratte verzeichnen Wissenschaftler deutliche Zunahmen seit der letzten Erfassung im Jahr 2015.

Forschung zur Früherkennung von Nutria und Bisam

Moderne Techniken sollen künftig helfen, invasive Arten wie Nutria und Bisam besser zu kartieren und anschließend einzudämmen. Dazu gehören beispielsweise hochsensible Testkits für den Nachweis von Erbgut in Gewässern oder intelligente Kamerafallen, die Bilder von bestimmten Arten selektiert. Im Sonderbeitrag des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover beschreiben Wissenschaftler ihre Forschung. Ziel ist es beispielsweise, Schäden an Deichen zu verringern und geschützte Biotope zu erhalten. Der DJV und drei Landesjagdverbände unterstützen das Projekt. Weitere Gastbeiträge zeigen das deutschlandweite Engagement der Jägerschaft im Rebhuhnschutz und klären über die Wildtierkrankheiten Räude und Staupe auf.

Der WILD-Jahresbericht 2021 kann über die DJV-Service GmbH per E-Mail unter info@djv-service.de bestellt werden. Bis zum 31. Juli 2023 sind jeweils bis zu zwei Exemplare versandkostenfrei. Ab drei Exemplaren fallen Versandkosten an. Ab dem 01. August 2023 ist der Bericht kostenfrei zuzüglich Versandkosten im DJV-Shop erhältlich.

Bestelladresse:
DJV-Service GmbH
Friesdorfer-Str. 194a
53175 Bonn
Tel. 0228/387290-0
E-Mail: info@djv-service.de

 

Machen Sie mit bei der Flächendeckenden Erfassung 2023

Deutschlandweit schätzen Revierinhaberinnen und Revierinhaber alle zwei Jahre das Vorkommen verschiedener Arten in ihrem Revier ein. Gerade läuft die Flächendeckende Erfassung zum neunten Mal. Wir wollen wissen, wie sich das Vorkommen von 18 Arten in Deutschland entwickelt. Der Fokus liegt neben den Niederwildarten auch auf Neozoen, Großsäugern und Gänsen. Die Erfassungsbögen in den Bundesländern weichen teils voneinander ab. Informationen dazu und den passenden Bogen erhalten Interessierte bei Ihrem Landesjagdverband. Auf der Seite des DJV sind die zuständigen WILD-Länderbetreuer gelistet. Über die Seite portal.jagdverband.de können Monitoringergebnisse auch online erfasst werden. Nutzerinnen und Nutzer von Revierwelt können auch direkt über die Website oder die Revierwelt-App teilnehmen.

Was ist WILD?

Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ist ein bundesweites Monitoringprogramm zu Vorkommen, Populationsdichte und -entwicklung von Wildtieren. Es stellt seit 2001 einen dauerhaften Baustein der ökologischen Umweltbeobachtung dar. Wichtigstes Ziel ist die Dokumentation von Wildtierpopulationen, um daraus Strategien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung zu entwickeln. Revierinhaberinnen und Revierinhaber erfassen Daten ehrenamtlich, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werten sie anschließend aus. Die Ergebnisse werden im WILD-Jahresbericht veröffentlicht.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: WILD-Monitoring und WILD-Jahresberichte.

WILD-Bericht 2021
WILD-Bericht 2021: Unter anderem Rebhuhn, Waschbär und erstmals Hirschartige im Fokus. Quelle: Rolfes/DJV

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