WILD-Bericht 2019 ist erschienen

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat heute Monitoring-Daten zu 16 ausgewählten Tierarten für das Jahr 2019 veröffentlicht. Knapp 30.000 Revierinhaberinnen und -inhaber haben für den Bericht des Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) Daten geliefert. Das entspricht einer Gesamtfläche von 14 Millionen Hektar oder 43 Prozent der unbebauten Fläche Deutschlands. Damit ist WILD das bundesweit größte Monitoring-Programm für zahlreiche Arten. Erstmals haben Wissenschaflter bundesweite Angaben zum Vorkommen von Wildschwein und Mufflon aufbereitet. Der WILD-Bericht enthält auch Daten zu Vorkommen, Besatzdichte oder Entwicklung von Niederwildarten wie Rebhuhn und Wasservögeln. Auf 76 Seiten sind die Ergebnisse in zahlreichen Karten, Diagrammen und Tabellen dargestellt. Für die einzelnen Tierarten gibt es zudem Steckbriefe und Wissenswertes zur Biologie.

Wildschwein fast flächendeckend präsent

Lediglich 8 Prozent der Teilnehmer an der flächendeckenden Erfassung 2019 haben kein Vorkommen des Wildschweins gemeldet. Lücken gibt es hauptsächlich im Westen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie im südlichen Bayern (Alpenvorland und Alpen). Bei mehr als einem Drittel der Revierinhaberinnen und -inhaber kommt das Wildschwein ganzjährig vor (Standwild), bei etwa der Hälfte nur sporadisch (Wechselwild). Den höchsten Standwildanteil haben Berlin und Brandenburg mit über 60 Prozent der Jagdbezirke. Das Wildschwein profitiert besonders vom Klimawandel und der veränderten Anbauweise auf den Feldern.

Silberreiher breitet sich aus

Ein weiterer Gewinner des Klimawandels ist der Silberreiher: Früher nur Durchzügler, bleiben heute immer mehr Tiere über den Winter in Deutschland. Sein Vorkommen meldeten 2019 bundesweit bereits 36 Prozent der Revierinhaberinnen und -inhaber. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als 2013. Die meisten Beobachtungen notierten Jäger in Revieren aus Nordrhein-Westfalen (44 Prozent) und Niedersachsen (41 Prozent). Der Silberreiher hat vermutlich sein Beutespektrum angepasst, was in unabhängiger von Gewässern macht: Neben Fischen und Amphibien frisst er Mäuse und Wirbellose, die er auf Äckern oder Wiesen findet.

Der WILD-Bericht 2019 kann ab dem 6. April 2021 über die DJV-Service GmbH per E-Mail unter info@djv-service.de angefordert werden. Bis zum 6. Mai 2021 sind jeweils bis zu zwei Exemplare versandkostenfrei. Danach ist der Bericht kostenfrei im DJV-Shop (www.djv-shop.de) zzgl. Versandkosten erhältlich.

 

+++ Was ist WILD? +++
Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ist ein bundesweites Monitoring-Programm zum Vorkommen sowie zur Populationsdichte und -entwicklung von Wildtieren. Es stellt seit 2001 einen dauerhaften Baustein der ökologischen Umweltbeobachtung dar. Wichtigstes Ziel ist die Dokumentation von Wildtierpopulationen, um daraus Strategien für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Wildtieren zu entwickeln. Revierinhaber erfassen Daten ehrenamtlich, Wissenschaftler werten sie anschließend aus. Die Ergebnisse werden jährlich im WILD-Jahresbericht veröffentlicht.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: WILD-Monitoring und WILD-Jahresberichte

+++ Wie funktioniert die flächendeckende Erfassung? +++
Im Rahmen von WILD gibt es seit 2006 die flächendeckende Erfassung. Deutschlandweit schätzen Revierinhaber alle zwei Jahre das Vorkommen verschiedener Arten in ihrem Revier ein. Die abgefragten Arten wechseln mit jeder flächendeckenden Erfassung. Der aktuelle Standard-Erfassungsbogenist digital ausfüllbar. Achtung: Einzelne Bundesländer haben erweiterte Erfassungsbögen. Weitere Informationen dazu gibt es beim jeweils zuständigen Landesjagdverband. Auf der Seite des DJV sind die zuständigen WILD-Länderbetreuer gelistet.

Download WILD-Bericht 2019

WILD Cover
Der DJV hat heute Monitoring-Daten zu 16 ausgewählten Tierarten für das Jahr 2019 im neuen WILD-Bericht veröffentlicht. Quelle: DJV

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