Jäger protestieren gegen Forderung nach Importstopp für Jagdtrophäen

In einem Schreiben an den Deutschen Naturschutzring behaupten insgesamt sieben Tierrechtsorganisationen, deutsche und europäische Jäger würden ohne Rücksicht auf ökologische Zusammenhänge oder rechtliche Tier- und Artenschutz-Ansprüche im Ausland jagen. Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) widersprechen: Wie hierzulande ist die Jagd im Ausland durch nationale und internationale Gesetzesvorgaben reguliert. Zudem ist sie unersetzliche Einkommensquelle für die Lokalbevölkerung und die betroffenen Staaten.

In einem offenen Brief von CIC und DJV an den DNR wird klargestellt, dass die wiederkehrenden Behauptungen der Tierrechtsszene reine Falschinformationen sind. Tatsächlich legen internationale Gremien wie das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) strikt fest, welche Arten in welcher Höhe bejagt werden können. Grundlage hierfür ist wissenschaftliches Monitoring der Tierbestände in den jeweiligen Ländern.

Jagd ist Völkerrecht

Die Einführung von Importverboten ohne vorherige Konsultation der betroffenen Staaten und ihrer Bevölkerung wird von diesen als unzulässige Einmischung des Globalen Norden in ihre Rechte als souveräne Staaten angesehen und oft als eine neue Form des "Kolonialismus" betrachtet. Es ist das Recht souveräner Staaten, ihre eigenen natürlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Die Jagd auf spezielle Tierarten wie beispielsweise den Eisbären kann völkerrechtlich verbrieftes Recht indigener Menschen wie der Inuit sein – Importverbote stellen somit eine Verletzung von Menschenrechten dar. Vertreter lokaler Gemeinden aus neun südafrikanischen Staaten werfen der Tierrechtsszene aus dem Globalen Norden vor, Tier- über Menschenrechte zu stellen. Entgegen aller Behauptungen aus dem Tierrechtslager fließen bis zu 90 Prozent der Jagdeinnahmen in den Schutz von Lebensräumen, garantieren Lebensmittelsicherheit und Beschäftigung der Menschen vor Ort.

Trophäen sind Indikator für gesunde Wildbestände

Jagdtrophäen (Geweihe, Hörner, Schädel, Klauen oder Zähne) mancher Wildarten gelten weltweit – auch hierzulande – als wichtige Indikatoren einer nachhaltigen Altersklassenverteilung und für den Gesundheitszustand von Wildbeständen. Bewertungssysteme wie das in Namibia zielen darauf ab, die Jagd auf ungeeignete Tiere ganz zu stoppen und Anreize für die Jagd auf überalterte Tiere zu schaffen. Diese pflanzen sich nicht mehr fort und spielen für den Arterhalt keine Rolle.

Fototourismus ist keine Alternative

Fotosafaris sind keine Alternative für nachhaltige, regulierte Jagd: Fototouristen erwarten garantierte Bilder von Löwen und Elefanten, was unnatürlich hohe Wilddichten und entsprechende Infrastruktur erfordert. In natürlichen Wildlebensräumen sind Tiere hingegen so gut getarnt, dass es Tage dauern kann, ein einziges Tier vor die Kamera zu bekommen. Schon heute reichen die Einnahmen aus Fotosafaris nicht aus, um die Sicherung der Nationalparks in Afrika zu gewährleisten.

KInder
Jagdeinnahmen fließen bis zu 90 Prozent in den Schutz von Lebensräumen, garantieren Lebensmittelsicherheit und Beschäftigung. Quelle: Wunderlich/DJV/CIC

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