Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,

vor wenigen Wochen erschienen seitens der Senatsverwaltung für Inneres und Sport die Antworten auf Fragen einer Grünen-Abgeordneten des Berliner Abgeordnetenhauses zum Thema „Private Schusswaffen in Berlin“.

Zunächst wurde dort berichtet, dass in Berlin Ende 2020 rund 54.300 Waffen und Waffenteile im Nationalen Waffenregister erfasst seien und Ende 2016 die Zahl unter 47.000 lag. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass diese Zahlen nicht miteinander vergleichbar sind, da im Waffengesetz bekanntlich zwischenzeitlich die Erlaubnis- und Anzeigepflichten u. a. auch auf etliche Waffenteile ausgedehnt wurden, die für sich keine Waffen darstellen. Allein in 2020 sind fast 4.000 Eintragungen hinzu gekommen, mithin 50 % der Steigerung der letzten 5 Jahre, was keine entsprechende Zunahme an Waffen darstellt.

Anmerkung: Laut der jährlich mitgeteilten Anzahl der Jagdschein-Inhaber in Berlin hat sich diese Zahl von 2016 zu 2020 von rund 3.000 auf 3.800 Personen erhöht, bei einer Gesamtzahl der hier gespeicherten ca. 32.400 Personen insgesamt in Berlin.

Die in Deutschland registrierten ca. 5,4 Millionen legalen Waffen verteilen sich unterschiedlich: In Berlin kommen statistisch also 14 Waffen auf 1.000 Einwohner, somit die geringste Waffenverbreitung in Deutschland, verglichen mit Lüchow-Dannenberg als waffendichtestem Landkreis mit 190.

Die Abgeordnete stellte ferner eine ganze Reihe von besonderen Fragen, so nach den Waffenmodellen und Herstellern, Geschlecht und Alter der Waffenbesitzer mit direkter Zuordnung der Waffenarten. Im weiteren Fragenkomplex ging es umfänglich um Rechtsextremismus und inwieweit derartige Angehörige bekanntermaßen Waffen besitzen würden und was dagegen unternommen wurde.

Dann folgte noch die interessante Frage, von wie vielen illegalen Waffen der Senat ausginge und wie dazu die Veränderungszahlen der letzten 5 Jahre wären und es sollen auch die Waffenarten, Modelle und Hersteller zugeordnet werden. Hierzu gab es „natürlich“ auch keine vernünftige Antwort.

Aber das war gewiss zunächst die Superfrage, denn das fragen wir uns ja alle, weil immer die legalen Waffen und deren Besitzer permanent in der Diskussion und Überwachung sind. Hier werden durch Änderungen der Waffengesetze immer neue „Schikanen“ vorgenommen, obwohl Angehörige krimineller Kreise Straftaten begehen und dies dann mit ILLEGALEN Waffen vollziehen und nicht die Jäger oder Sportschützen.      

Diese Ausführungen legen die Vermutung nahe, dass bei der Thematik „Waffen“ eher unsinniger politischer Aktionismus betrieben wird, um von der Taten- oder Ergebnislosigkeit bei der Bekämpfung des illegalen Waffenbesitzes politisch abzulenken, wobei sich hier sogar die konträren Lager über die Parteien in die Hände spielen. Wenn wir aktuell hörten, dass nun durch erneute Waffengesetzänderung auch die Gesundheitsämter in den Genehmigungsprozess einbezogen werden sollen, überschreitet man damit weitreichende Grenzen. Die überschwappende Bürokratie mit langen Ermittlungsprozessen sehe ich hier noch nicht mal als das Schlimmste an.

Es dürfte spannend werden, wie die Bundes- und Landtagswahlen im Herbst ausgehen und dann die neuen Parlamentarier und deren Parteien – je nach Koalitionszusammensetzung – diese Themen angehen werden.

Vorweg hoffen wir aber zunächst, dass unsere für den 06. August 2021 geplante Jahreshauptversammlung stattfinden kann und wir dabei neben den üblichen Punkten auch die angekündigte Satzungsänderung und die Vorstandswahlen durchführen können – siehe Ankündigung auf Seite 5.

Gern stelle ich mich wieder zur Wahl als Präsident, um weiter mit dem bisherigen Vizepräsidenten sowie dem Schatzmeister mit bewährten und auch neu hinzugewonnenen Beisitzerinnen bzw. Beisitzern in einem ausgewählten und engagierten Vorstandsteam begonnene Projekte sowie weitere Ideen und Konzepte fortzuführen. Wir würden uns freuen, wenn Sie zu unserer Jahreshauptversammlung kommen und uns dabei unterstützen.

 

Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden alles Gute, bleiben Sie gesund und verlieren wir trotz allem nicht unseren Optimismus und finden zueinander!

 

Weidmannsheil und bleiben Sie gesund
Ihr Detlef Zacharias
Präsident