Editorial: »Die Jäger in Berlin« 1/2019

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,

ein neues Kalenderjahr beginnt mit dem 01.01. – dagegen verläuft unser Jagdjahr weiter bis zum 31.03. und wir haben ggf. noch etwas Zeit und Möglichkeit, den Abschussplan in den Revieren verbessert zu erreichen.

Aber was können wir speziell vom neuen Kalenderjahr erwarten oder auf was müssen wir uns für 2019 einstellen?

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird uns nicht aus ihren Fängen lassen, so müssen wir uns noch auf weitere nähere Einschläge wie das Beispiel Belgien zeigte, einstellen. Die Verbreitung ist nicht „planbar“ und zu kalkulieren, da nicht die Natur, also z. B. die Wildschweine, die hauptsächlichen Verbreiter sind, sondern der Mensch selbst durch Unachtsamkeit oder Gedankenlosigkeit. Ein Ausbruch in Deutschland könnte verheerende Wirkungen und Folgen auslösen. Die manchmal so gepriesene Föderalismusreform mit den daraus erwachsenden Kompetenzen der Bundesländer bewirkt und zeigt, wie unterschiedlich die zu treffenden Maßnahmen vielerorts festgelegt sind. Es bleibt zu wünschen, dass die unterschiedlichen Pläne nie gebraucht werden.

Unabhängig davon sind unsere Schwarzwildbestände nicht nur genau zu betrachten, sondern wir müssen alles tun, um hohe Abschusszahlen zu erzielen. Dies ist trotz aller Widrigkeiten wie dem unsäglichen Preisverfall beim Wildbretverkauf an Wildhändler oder der Anbaumethoden der Landwirtschaft in Verbindung mit Biogasanlagen, um Pflanzenanbau zur Stromerzeugung zu benutzen, unumgänglich. Gegen den Preisverfall des wertvollen Wildbrets helfen uns sicherlich immer mehr die Aktivitäten aus „Wild auf Wild“ und der Werbung für „Wild aus der Region“, um hier die Vermarktung auf neue Beine zu stellen.

Dann haben wir noch den Wolf und immer größere Rudelzahlen in Deutschland. Die stetig häufigeren Wolfsrisse bei Schafen etc. und damit verbunden anhaltend höheren Schäden für Tierhalter und Viehwirtschaft elektrisieren immer breitere Bevölkerungsschichten und der Journalismus wird nicht mehr ewig auf der Linie der einseitigen Tierschützer bleiben können. Auf eine neutralere und fachbezogenere Berichterstattung wollen wir hoffen.

Die Politiker kommen an dem Thema nicht mehr vorbei. Der Wolf gehört ins Jagdrecht, dort ist er ggf. soweit wie nötig geschützt und es kann mit den Regelungen des Jagdrechts und der europarechtlichen Bestimmungen durchaus eine in einigen Regionen erforderlich werdende Regulierung organisiert werden. Wir brauchen dazu dann auch keine „fünfte Kolonne“, also fremde Aktivisten in unseren Revieren. Das wollen wohl einige politische Kreise, um darüber die Jagd langfristig im Ganzen abzuschaffen und in die Eigentumsrechte sowie unseren Waffenbesitz einzugreifen. Hier müssen wir wachsam bleiben. Mit entsprechender gesetzlicher Untermauerung können wir Jäger die Wolfsproblematik lösen helfen.

Von der Politik erwarten wir nicht nur beim Wolf Entscheidungen zu einem einheitlichen, länderübergreifenden Wolfsmanagement – denn der Wolf kennt ebenso wie z. B. auch der Waschbär oder andere invasive Arten keine unserer Ländergrenzen.

Auch die durch eigentümliche Gerichtsentscheidungen entstandenen zusätzlichen Probleme bei Schalldämpferregelungen in den Ländern rufen nach einer bald zu erhoffenden bundeseinheitlichen Regelung im Waffenrecht. Die Aktualitäten hier bringen gerade uns Berliner Jäger zum Dauerkopfschütteln und dem Unverständnis für willkürliches Verhalten von Behörden. Hier will ich nicht versäumen, an die notwendige Aufhebung des Fallenjagdverbotes in Berlin zu erinnern, ein echtes aber unrühmliches Novum.

Trotz aller geschilderten Widrigkeiten wollen wir uns allen ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2019 wünschen mit einer ordentlichen Portion Optimismus. Wir lassen gemeinsam nicht locker.

 

 

Weidmannsheil
Ihr Detlef Zacharias
Präsident

 

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