Editorial: »Die Jäger in Berlin« 1/2018

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,

es ist ein großer Meilenstein vollbracht, denn – wie Sie auf dem Titelbild sehen können – unser Haus der Jagd hat ein neues Dach bekommen mit der Sanierung vieler Dachteile wie z. B. der Regenrinnen, der Bodenbelag des Balkons sowie Abdichtung und Isolierung des gesamten Dachstuhls. Es war seit langem nötig, aber wegen der erforderlichen finanziellen Mittel mussten wir einige Zeit Geduld haben, bis es – auch dank einiger Spendenanteile – zu leisten war, und eine hochwertige und damit nachhaltige Sanierung vorgenommen werden konnte.

Vor einiger Zeit hatten wir die Schwachstellen im unteren Teil des Hauses ermittelt und den Keller saniert, um die unsägliche Feuchtigkeit zu beseitigen. Seitdem strahlen die renovierten Räumlichkeiten für unsere Präparate einen tollen Glanz aus und nicht nur die Teilnehmer unserer Jungjäger-Ausbildung fühlen sich dort sehr wohl. Stolz konnten wir auch Kindergarten- und Schulklassen unsere vielen Tiere sowie Sonstiges zeigen und so die Besucher für die Natur begeistern.

 

Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten. Wir haben noch vieles im Haus und auch außen an Schwachstellen zu reparieren, zu sanieren bzw. auszutauschen, um die Substanz nicht nur zu erhalten sondern zu verbessern. Die Voraussetzungen für ordentliche Räumlichkeiten bei der Ausbildung müssen ebenso gegeben sein wie für unsere zahlreichen Veranstaltungen unterschiedlicher Art. So werden wir je nach Finanzlage Schritt für Schritt vorgehen, um einzelne Räume neu zu gestalten sowie im Außenbereich Reparaturen durchzuführen. Wir hoffen dabei natürlich, dass dafür auch wieder mehr Spendengelder eingehen, um das Erforderliche zu beschleunigen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir hier einiges bewirken, damit unsere Attraktivität auch hier zum Wohle des Verbandes beiträgt.

 

Die Politik im Bund hat die Jagd 2017 über weitere Strecken im Stich gelassen, denken wir nur an das Bundesjagdgesetz und die – nötigen – Gesetzesänderungen, die aus parteipolitischem und taktischem Hin und Her vor der Wahl dann in der Schublade abgelegt wurden. Aber was wird uns in 2018 beschert? Eine neue Regierung und damit die geplanten Leitlinien einer künftigen Politik im Jagd- und Naturschutz fehlen noch. Worauf müssen wir uns einstellen, ohne die Glaskugel ist das aktuell schwer zu sagen, leider.

 

Die nächsten Monate werden voraussichtlich auch durch Schlagzeilen zu den Themen Afrikanische Schweinepest (ASP) und Wolf weiter geprägt bleiben. Unter Verweis auf die ASP und deren ggf. drastische Folgen werden wir den Abgeordneten, Ministern und Verwaltungen sicherlich noch einige zu treffende Entscheidungen eher abringen können. Aber das soll uns selbst wie auch andere nicht vergessen lassen, dass z. B. die hohen weiter steigenden Schwarzwildbestände nichts mit der ASP zu tun haben. Vielmehr sind die Ursachen in Veränderungen der Landwirtschaft und klimatischer Vorgänge etc. zu suchen. Nur wird uns die hohe Wilddichte jetzt eher bewusst gemacht. Daran müssen wir etwas tun, bevor uns hier das Heft des Handelns aus der Hand gleitet, eben auch wegen der ASP, und die Bejagung muss massiv und erfolgreich gestalten werden. Damit offenbart sich auch das Problem der Wildbretvermarktung. Es geht nicht an, dass das hiesige, gesündeste Fleisch nämlich unser heimisches Wildbret durch unsinnige Behinderungen und Kampagnen buchstäblich in den Dreck gezogen wird. Eher soll der Verbraucher auf die Spur von sog. Wild aus fernem Ausland gebracht werden mit so netten Umschreibungen wie „Farmwild“ etc. Man will darüber hinwegtäuschen, dass das kein Wild in unserer Terminologie ist sondern landwirtschaftlich in Weiden und Stallungen gehaltene große Tierbestände mit gezielter Fütterung von Kraftfutter und „Medizin“. Das dürfen wir nicht mehr länger hinnehmen. 

 

Wir müssen also weiter kämpfen – gemeinsam – sonst bleibt der Erfolg aus. In diesem Sinne wünsche ich ein frohes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2018.

 

 

Weidmannsheil
Ihr Detlef Zacharias
Präsident

 

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