Baby-Boom in der Natur
Der Frühling lockt viele Menschen jetzt raus in die Natur. Doch Vorsicht: Von März bis Juli verwandeln sich Wälder, Felder und Wiesen in eine Kinderstube. Die Tiere benötigen in dieser Zeit möglichst viel Schutz und Ruhe. Bereits jetzt gibt es den ersten Nachwuchs beim Wildschwein. Die Bache versteckt die Frischlinge oft geschützt im Schilf- oder Brombeerdickicht. Neugierige Hunde oder unbedarfte Spaziergänger sind eine mögliche Gefahr - im Zweifel greift die Bache an. Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt, beim Spaziergang auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben und von dort die Natur zu beobachten. Wissenschaftler bestätigen: Wildtiere nehmen Menschen dann nicht als Bedrohung wahr. Hunde sollten in der Nähe bleiben und auf Ruf oder Pfiff reagieren. Viele Kommunen schreiben in der Brut- und Setzzeit zudem eine Leinenpflicht vor. Infos dazu gibt es im örtlichen Ordnungsamt.
Überlebenstricks der Wildtiere
Tarnen, Täuschen und Alleinsein sind für Wildtierkinder wichtig, um in der Natur zu überleben. Der DJV rät, vermeintlich einsame Jungtiere auf keinen Fall anzufassen oder mitzunehmen. Haftet menschlicher Geruch am Nachwuchs, wird er oftmals verstoßen. Ein gesundes Wildtier wird so durch Fehlverhalten zum Waisen. Die Feldhäsin beispielsweise lässt die gut getarnten Junghasen einzeln auf dem Feld oder in der Wiese zurück. Nur zum Säugen kommt die Mutter zurück. Ihre Milch ist besonders gehaltvoll und fettreich. Küken von Bodenbrütern wie Rebhuhn oder Stockente verschmelzen durch ihr bräunlich gemustertes Gefieder förmlich mit der Umgebung. Bei Gefahr verharren sie regungslos. Das weibliche Reh, die Ricke, versteckt ihr perfekt getarntes Kitz vor Fressfeinden im hohen Gras. Sie beobachtet den Nachwuchs aus sicherer Entfernung und kommt nur zum Säugen regelmäßig vorbei.
Weitere Tipps zum wildtierfreundlichen Verhalten in der Natur erläutert der DJV in der Broschüre „Wer‘s Wild mag, bleibt ruhig.“
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