Editorial: »Die Jäger in Berlin« 5/2017

Liebe Jägerinnen, liebe Jäger,

das aktuelle Titelbild unserer LJV-Jagdzeitung „Die Jäger in Berlin“ hat Sie doch sicherlich neugierig gemacht. Was ist das denn für ein Hirsch und wieso stellen wir ihn so dar?

Hier neben dem Text rechts ist des Rätsels Lösung schon in gewisser Weise erkennbar. Der Bildausschnitt gehört zu einem Schrank, der jetzt im Haus der Jagd eine neue Heimat gefunden hat. Aber zunächst die Vorgeschichte.

Bereits vor seiner Wahl hat unser neuer Vizepräsident Jan Mönikes seine guten Kontakte zu Frau Johanna Wahlig, der Geschäftsführerin des Forsthauses Paulsborn am Grunewaldsee, genutzt, den Verbleib eines antiken Waffenschrankes in Richtung des LJV zu bringen. So kam es nach einigen Vorgesprächen und auch der Bekundung unseres großen Interesses zu einer großmütigen Schenkung dieses historischen Jagdschrankes, den Frau Wahlig aus ihrem persönlichen Eigentum dem LJV im Rahmen einer Schenkung übereignet hat. Wir dokumentieren hier an dieser Stelle nochmals unseren besonderen Dank im Namen der Berliner Jägerschaft.

 

Darüber hinaus soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass unser Mitglied, Tischlermeister Jürgen Schnitt, dann vor der Aufstellung im Haus der Jagd die Aufarbeitung dieses in die Jahre gekommenen Schrankes in seinem Betrieb abgewickelt und hierbei selbstlos den LJV unterstützt hat. Auch ihm sei hier im Namen des Verbandes für die erbrachten Leistungen ganz herzlich gedankt.

 

Der spezielle Schrank – mit ggf. durch das Glas sichtbarem Inhalt – wurde seinerzeit zur Aufbewahrung von Gewehren gebaut, noch frei von unseren heutigen Aufbewahrungsbestimmungen, die in dieser Ausgabe nachfolgend auch ausführlich dargestellt sind.

 

Dieses Möbelstück – laut Expertise de Metier aus der Zeit des ersten Drittels des 19. Jahrhunderts – mit einem reichhaltigen und überbordenden Trophäenschmuck, stellt etwas Einzigartiges aus dieser früheren Zeit dar. Im Sinne der Darstellung und Pflege von Jagdtraditionen fühlen wir uns geehrt, diesen außergewöhnlichen Schrank nun künftig im Haus der Jagd der interessierten Öffentlichkeit zeigen zu können. Dabei lässt sich anknüpfen, dass die Jagdausübung und das Recht dazu in jener Zeit unter völlig anderen gesellschaftlichen Gepflogenheiten stattfanden als es heute üblich geworden ist. In der Zeit des Königreiches Preußen waren die Lebensverhältnisse in der damaligen Monarchie und auch die wirtschaftlichen Gegebenheiten für die Menschen weit entfernt von unserem heutigen technisierten Leben in einem inzwischen sehr bevölkerungsreicheren Umfeld. Die Jagd war damals feudal strukturiert und konnte nicht – wie in unserer heutigen Zeit – quasi von jedermann so frei ausgeübt werden.

Daher ist dieser Schrank auch ein willkommenes Symbol, an vergangene Zeiten anzuknüpfen und dabei den Gedanken zu vertiefen, dass wir uns die heutigen Errungenschaften im Zusammenhang mit der Jagdausübung und deren Verknüpfung an das Eigentum nicht streitig machen lassen. Derartigen Bestrebungen einiger jagdgegnerischer Kreise, die ihre Ziele meist nur sehr verschleiert darlegen und oft Neid gesteuert sind, müssen wir wachsam Paroli bieten.

 

Wir können Ihnen aktuell – wie schon beim letzten Mal wegen der umfangreichen verbandsinternen Themen – nochmals eine auf 32 Seiten vergrößerte Ausgabe unserer LJV-Jagdzeitschrift präsentieren. Im jetzigen Heft haben wir wegen der momentanen Änderungen im Waffengesetz und vieler daraus entstandener Fragen etwas umfangreichere Informationen und Erklärungen rund um das Waffenrecht zusammengetragen und hoffen, hiermit in vielen Fällen zur Klarheit beitragen zu können.

 

 

Weidmannsheil
Ihr Detlef Zacharias
Präsident

 

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